„etem“ sprach mit dem Leiter des Arbeitskreises und Mitglied der Selbstverwaltung, Rolf Schäfer, über dessen Ziele.
Herr Schäfer, warum hat der Gesamtverband textil+mode das Forum Textil-SiFas gegründet?
Rolf Schäfer: Es geht darum, den Erfahrungsaustausch der Sicherheitsfachkräfte in den textilen Branchen zu fördern. Eine Sicherheitsfachkraft muss den Überblick über die vielfältigen rechtlichen Anforderungen behalten. Und dann geht es um die Umsetzung dieser Anforderungen im eigenen Betrieb. Die muss realistisch machbar, aber auch rechtssicher sein. Der Erfahrungsaustausch von Praktikern aus den Betrieben hilft dabei. Wichtig ist auch, dass wir Entwürfe für neue Gesetze mit den Mitgliedern diskutieren können, um – falls nötig – rechtzeitig Änderungsanträge einzubringen.
Dann hat der Gesamtverband auch einen Nutzen für sich selbst?
Das funktioniert in beiden Richtungen. Der Gesamtverband erfährt auf diese Weise, wo bei den Mitgliedsbetrieben der Schuh drückt. Das ist für uns sehr wichtig. Der Gesamtverband ist ja zum Beispiel in Selbstverwaltungsgremien der BG ETEM vertreten und kann Themen in Vorstand, Vertreterversammlung, Präventionsausschuss und den Branchenausschuss Textil und Mode einbringen. Anderseits ist auch die BG ETEM mit Vertretern der Präventionsabteilung aktiv in unserem Arbeitskreis vertreten.
Sie erwähnten den Branchenausschuss Textil und Mode. Wer ist das?
Das ist einer von sechs branchenspezifischen Ausschüssen in der Selbstverwaltung der BG ETEM. In diesen Ausschüssen werden Fragen der Berufsgenossenschaft branchenspezifisch gespiegelt. Der Branchenausschuss Textil und Mode ist daher mit dem Forum Textil-SiFas des Gesamtverbands textil+mode thematisch eng verbunden.
Welche Themen bilden den Schwerpunkt im Forum Textil-SiFas?
Ein Schwerpunkt ist das Arbeitsschutzrecht. Hier informieren wir unsere Forumsmitglieder frühzeitig über Änderungen und tauschen uns dann gemeinsam über Möglichkeiten zur rechtssicheren Umsetzung aus. Als ein aktuelles Beispiel kann ich hier die Änderung des Mutterschutzgesetzes nennen. Es ist ja nun vorbeugend eine erweiterte Gefährdungsbeurteilung gefordert, auch ohne dass eine Schwangerschaft vorliegt.
Hier haben wir schon vor dem Inkrafttreten der Neuregelung über praktikable Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Da die Betriebe erste Erfahrungen gesammelt haben, werden wir uns auf unserer nächsten Besprechung noch mal darüber austauschen. Die soll am 23. und 24. Oktober dieses Jahres stattfinden.
Wer kann in dem Arbeitskreis mitarbeiten?
Unsere Mitglieder sind Praktiker für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Betrieben der Textil- und Bekleidungsbranchen. Entsandt werden sie von Mitgliedsbetrieben unserer Landesverbände oder Fachverbände.
Können auch heute noch Interessierte dem Arbeitskreis beitreten?
Wir sind mit zurzeit zehn aktiven SiFas, die zu den Treffen kommen, und weiteren 20 Interessierten, die über die Aktivitäten informiert werden, schon jetzt gut besetzt. Aber einige Plätze haben wir noch frei. Vor allem der Südwesten ist noch etwas unterrepräsentiert.
Das Gespräch führte Martin Steiner
Der Leiter des Forums Textil-SiFas, Rolf Schäfer, ist erreichbar unter Tel. +49 151-11902454 (mobil)
E-Mail: rschaefer@textil-mode.de